estbahn.de: März 2009

Immer drängender werden auch Investitionen in das rollende Material für den estnischen Personenverkehr, das bislang immer noch aus der Sowjetzeit stammt. Eine Studie der finnischen Consulting-Firma Anseri Konsultit empfahl dem estnischen Wirtschaftsministerium die Anschaffung von 18 Elektrozügen (für das Elektriraudtee-Netz) und 18 Dieselzügen (für das Edelaraudtee-Netz). Die Kosten inklusive der Überholung der Oberleitungen übersteigen die ebenfalls denkbare Anschaffung von 36 Dieselzügen nur unwesentlich, dafür sei man aber weniger anfällig für Schwankungen im Energiemarkt und zudem umweltfreundlicher. Dennoch äußerte das Wirtschaftsministerium die Absicht, ausschließlich in Dieselzüge investieren zu wollen. Dieses Vorhaben wurde nun von der zuständigen EU-Kommission deutlich kritisiert. In Anbetracht der angestrebten Kofinanzierung werden sich hier also die EU-Kommission und das estnische Ministerium noch einigen müssen.

Allgemeines zur Bahn in Estland

Das Eisenbahnnetz in Estland umfasst mit einer Spurweite von 1520 Millimetern etwa 1200 Kilometer Streckenlänge, von denen lediglich im Bereich Tallinn etwa 100 Kilometer zweigleisig ausgebaut und 130 Kilometer mit 3 kV-Gleichstrom elektrifiziert sind. Der Personenverkehr ist auf Tallinn ausgerichtet, der Kopfbahnhof Balti Jaam (Baltischer Bahnhof) ist Ausgangspunkt aller Linien.

In den letzten Jahren wurden erhebliche Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur getätigt, so dass die Fahrgäste heute von höheren Reisegeschwindigkeiten und weitgehender Barrierefreiheit an den Stationen profitieren.

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März 2009

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