Mit Beginn des neuen Jahres treten die angekündigten Änderungen in Kraft. Elron übernimmt den Bahnbetrieb auf allen Strecken in Estland. Edelaraudtee bleibt in den Bereichen Infrastruktur und Güterverkehr tätig. Auch im überregionalen Verkehr sind nun die neuen FLIRT-Fahrzeuge im Einsatz. Das Fahrplanangebot wird auf einigen Strecken erheblich erweitert, gleichzeitig steigen auch die Preise etwas an. Für die elektrischen Triebzüge im Raum Tallinn und die überregionalen Dieseltriebzüge wird ein gemeinsames Preissystem angewendet.
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Juli 2012
Nachfolgend ein Eindruck von dem Zug, der täglich von Tallinn nach St. Petersburg (und zurück) fährt. Das Unternehmen GoRail betreibt die Strecke mit alten Wagen aus der Rigaer Waggonbau-Fabrik (RVR), die noch aus Sowjetzeiten stammen. Damit fügt sich dieser (übrigens nur 3-teilige) Zug zumindest gut in das derzeit immer noch aktuelle Gesamtbild des estnischen Bahnverkehrs ein. +++++ Hightech bietet dagegen Edelaraudtee informationstechnisch: Auf der Homepage finden sich immer aktuellere und detailliertere Informationen über die wenigen Züge, die im Land verkehren. So kann man nun genau einsehen, welcher Zug sich gerade an welcher Stelle im Land befindet, mit welcher Geschwindigkeit er fährt und wer der Zugführer ist.
Der Zug bei seiner Ankunft um 23:28 Uhr in Tallinn |
Februar 2012
Sehr gut in der Zeit liegt man bei der Lieferung der neuen Zugeinheiten von Stadler. Die ersten Elektrotriebwagen sollen bis Ende des Jahres geliefert werden und bereits im Juni 2013 in Betrieb gehen. Etwas früher als ursprünglich geplant. Bis Juni 2014 soll der komplette Zugbestand an Elektro- und Dieselzügen in Estland ausgetauscht sein. Elektriraudtee informiert ausführlich über die neuen Züge auf uus.elektriraudtee.ee, allerdings nur auf Estnisch. +++++ Ebenfalls nur auf Estnisch, aber dennoch bemerkenswert, ist die Streckenkarte, die auf der Homepage von Edelaraudtee zu finden ist. Klickt man dort auf einen Bahnhof, sind dort jede Menge Infos zu Lage, Warteraum, Bahnsteighöhe und Busverknüpfungen nachzulesen. +++++ Nächste Etappe bei der Instandsetzung des estnischen Bahnnetzes: Der Abschnitt zwischen Türi und Lelle soweit renoviert, dass die Züge dort in Zukunft mit 100 km/h statt wie bislang nur mit 60 bis 80 km/h verkehren können. Da es sich jedoch um keine Grundsanierung handelt, wird der Fahrplan diesmal von den Bauarbeiten kaum beeinflusst.
Oktober 2011
Ein weiterer Schritt in Richtung Rail Baltica: Die Europäische Kommission hat im Rahmen ihres Programms Connecting Europe Facility (CEF) eine Kofinanzierung von bis zu 85% für das Eisenbahnprojekt Rail Baltica zugesichert. Juhan Parts, der estnische Wirtschaftsminister (und damit auch Verkehrsminister), hat als Ziel ausgegeben, die Reisezeit von Tallinn nach Riga auf 2 Stunden zu verkürzen und nach Warschau auf 5 Stunden. Es darf direkt weitergeträumt werden: Vertreter der Stadt Helsinki beziffern die Kosten eines denkbaren Eisenbahntunnels zwischen Tallinn und Helsinki (im Stile des Eurotunnels) auf etwa 3 Milliarden Euro. Dieses Thema wolle man aber erst bei Fertigstellung der Rail Baltica ernsthaft aufgreifen. Unterdessen macht sich Kaido Simmermann als Vorsitzender von Eesti Raudtee (welche den Großteil der Schieneninfrastruktur in Estland besitzt) Sorgen um die lettischen Bemühungen zur Rail Baltica. Dort stoße er auf kein großes Interesse, das Projekt voranzutreiben. Ein Grund sei, dass Riga der einzige Halt der Rail Baltica in Lettland wäre und somit der Verkehr innerhalb Lettlands nicht profitieren könne. +++++ Edelaraudtee bemüht sich auf seiner Homepage regelmäßig um Erfolgsmeldungen: So wird nun verkündet, dass der September 2011 der Monat mit der höchsten Reisendenzahl seit 4 Jahren war. Dies entspricht der (allerdings immer noch sehr überschaubaren) Zahl von gut 157.000 Reisenden.
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